Vogelmiere

Der Meier treibt mit Macht und darum muss ich euch heute von dem erzählen. „Der was?“, mögt ihr euch fragen und auch ich habe das Zweibein erst einmal verständnislos angeschaut, als es meinte es bringe uns heute frischen Meier mit. Meier, Meier was soll denn das sein? Das Kraut, das unser Zweibein unter Meier kennt von ihrer Großmutter wird gemeinhin als Vogelmiere, Stellaria media bezeichnet. Und tatsächlich sagt auch das schlaue Buch vom Zweibein, dass Vogelmiere volkstümlich als Sternmiere oder Meiderich bezeichnet wird. Dann leg mal los Zweibein, zeig her die Vogelmiere.

Die Vogelmiere ist weltweit verbreitet und kommt häufig in Unkrautfluren, auf Äckern, in Gärten und Weinbergen, an Wegen, Schuttplätzen und an Ufern vor. Sie bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Böden, die auch im Schatten liegen können. Oft treibt sie auch in Blumenkästen und in Blumenbeeten, da sie dort ideale Bedingungen vorfindet.

 

Vogelmiere hat keine besonders kräftigen Wurzeln aber auf Grund der starken Vermehrung und Samenbildung ist sie als lästiges Unkraut bekannt. Eine einzige Pflanze kann bis zu 15.000 Samen bilden und in einem Jahr können bis zu drei Generationen der Vogelmiere wachsen. Einerseits gilt Vogelmiere als Unkraut, andererseits hält es jedoch auch den Boden feucht und schützt ihn vor Erosion.


Die Vogelmiere hat kleine weiße Blüten, die ein bisschen wie kleine Sternchen aussehen. Sie erreichen eine Größe von 4-7 mm.


Die Vogelmiere hat kleine eiförmige Blätter, die einzeln an einem etwas dunklerem Stängel sitzen. Die Blätter sind saftig und glänzen leicht.


Vogelmiere bildet einen dichten Teppich am Boden, sodass man oft gar keine einzelnen Pflanzen unterscheiden kann. Die Pflanze an sich ist relativ fragil und sehr saftig, sie welkt aber schnell nachdem sie gepflückt wurde.


Vogelmiere enthält viele Vitamine, besonders Vitamin C, Flavonoide, Mineralien und ätherische Öle. Vogelmiere ist auch für den Menschen genießbar und eignet sich als delikater Salat. Vom Geschmack her wird sie als mild ähnlich dem Kopfsalat aber aromatischer beschrieben. In der Naturheilkunde findet sie vielfältige Anwendung. Vogelmiere wird zur Behandlung von Rheumatismus und Gelenkschmerzen verwendet. Auch bei Asthma, Husten und Lungenerkrankungen wird Vogelmiere eingesetzt. 


Vogelmiere kann mit giftigen Wolfsmilchgewächsen verwechselt werden, besonders wenn es sich um sehr junge Pflanzen handelt. Daher sollte man, wenn man die Pflanze noch nie gepflückt hat, warten bis Blüten zu finden sind. Finden sich keine kleinen, weißen, sternförmigen Blüten handelt es sich nicht um Vogelmiere. Ebenfalls typisch für Vogelmiere ist ihr flächiger Wuchs der einen engen Teppich aus miteinander verflochtenen Pflanzen auf dem Boden bildet. Und Vogelmiere hat im Gegensatz zu Wolfsmilchgewächsen keinen weißen Milchsaft.