Heute möchte ich euch eine Pflanze vorstellen, deren Blüten an Löwenzahn erinnern: den Huflattich, auch als Eselshuf, Hustenkraut, Heilblatt, Rosslattich oder Sandblume bezeichnet. Mit wissenschaftlichem Namen heißt der Huflattich Tussilago farfara.
Huflattich wächst auf nährstoffreichen, kalkhaltigen Böden oft auf Schuttplätzen, an Ufern, Wegrändern, Bahndämmen, Kiesgruben oder sogar in Mauerritzen. Er ist ein wahrer Überlebenskünstler und kommt auch mit widrigen Bedingungen klar.
Die Blüten des Huflattichs werden 2-3 cm breit und sind strahlend gelb. Grün-braune Hüllblätter umschließen die Blüte. Die Blüten wachsen an einem Stiel einzeln direkt aus dem Boden, dieser ist mit kleinen, bräunlichen, schuppenähnlichen Blättern bedeckt. Die Blütezeit des Huflattichs ist von Februar bis April je nach Witterung noch bevor die Blätter der Pflanze treiben.
Nach der Blüte erscheinen die Samen des Huflattichs die der Pusteblumen des Löwenzahns ähneln.
Sind die Blätter noch ganz klein so sind sie auf Blattober- und unterseite mit einem weißen Flaum bedeckt. (Blattunterseite im Bild links unten)
Dieser löst sich dann auf der Blattoberfläche langsam in Fetzen ab, sodass die Blätter zunächst noch netzartig bedeckt sind, bevor die Überreste des Flaums ganz verschwinden. Die Form der Blätter erinnert an Ahornblätter, etwas rundlicher, leicht herzförmig und am Rand eingekerbt, sie sind jedoch deutlich fleischiger und treiben direkt aus dem Boden. Die Blattspritzen sind leicht schwärzlich, besonders bei voll ausgebildeten, älteren Blättern. Mitunter erinnert die Form auch an einen Abdruck eines Hufs was der Pflanze den Namen Rosslattich und Eselhuf eingebracht hat. Sind die Blätter voll ausgebildet, erreichen sie eine Größe von 10-30 cm Breite. Der Blattstiel und die Blattunterseite bleiben weißfilzig behaart.
Der Huflattich hat einen besonderen Lebenszyklus: im Frühjahr erscheinen zunächst die Blüten der Pflanze aus dem nackten Boden und erst danach kommen die hufförmigen Blätter zum Vorschein. Insgesamt wird die Pflanze 5-30 cm groß.
Huflattich ist eine alte Heilpflanze, die gegen Entzündungen, Husten und Bronchialleiden hilft, da die Inhaltsstoffe beruhigend und reizlindernd auf entzündete Schleimhäute wirken. Aufgrund von enthaltenen Alkaloiden ist die Pflanze etwas in Missgunst geraten, andererseits wird sie bereits jahrhundertelang als Heil- und Nahrungspflanze auch in größeren Mengen verwendet ohne dass beeinträchtigende Wirkung beschrieben wurde. Daher sollte ein gelegentlicher Verzehr von Huflattich im guten Gemisch auch für Meerschweinchen vollkommen unbedenklich sein
Der typische Lebenszyklus der Pflanze mit den Blüten, die vor den Blättern erscheinen und das charakteristische Aussehen der Blätter machen Huflattich gut bestimmbar.