Heute habe ich eine Pflanze für euch, die ihr ganz sicher alle kennt, aber eventuell bisher nicht als Futterpflanze für Meerschweinchen auf dem Schirm hattet. Ich rede von der Sonnenblume, Helianthus annuus. Neben den Sonnenblumenkernen, die man uns Meerschweinchen als besonderes Leckerli anbieten kann, ist nämlich auch die gesamte Sonnenblumenpflanze fressbar: Blüten, Blätter, Samen, Stängel, alles darf sozusagen mit Haut und Haaren verschlungen werden.
Ursprünglich stammt die Sonnenblume aus den USA, inzwischen hat sie als Kulturpflanze aber fast weltweite Verbreitung gefunden. Neben dem Anbau zur Gewinnung von Öl, spielt sie auch als Schnittblume eine wichtige Rolle. Die Sonnenblume gedeiht am besten auf nährstoffreichen Böden, bei genug Wasserversorgung, gleichzeitig aber einem sonnigen Standort. Ganz gemäß ihrem Namen ist die Sonnenblume ein wahrer Sonnenanbeter und folgt mit ihrer Blüte dem tageszeitlichen Verlauf der Sonne.
Damit sind Felder und Gärten bei uns der Standort der Sonnenblume. Während Schnittblumen eher kein Futter sind, weil sie stark gedüngt und gespritzt sein können, kann die Pflanze aus dem Garten verfüttert werden. Und auch bei Sonnenblumenfeldern zum selbst Pflücken kann man sich erkundigen, ob diese gespritzt werden und die Pflanzen dort ggf. als Futter nutzen, zumal ja der untere Teil der Pflanze zurück bleibt wenn die Blüte geerntet wurde und auch die Blätter leckeres Meerschweinchenfutter sind.
Zu den Blüten der Sonnenblume muss man eigentlich nicht wirklich viele Worte verlieren: innen braun, außen gelbe Strahlen, die typische Sonnenblume eben wie sie sicher schon jedes Kind kennt.
Die Knospen der Sonnenblume sind zunächst noch dicht von Blättern umgeben, bevor sie sich dann ganz öffnen und die Blätter in den Hintergrund treten.
Ein botanisch interessantes Detail: das Gesamte ist eigentlich eine Blume und keine Blüte, denn das was wir als Sonnenblumenblüte gemeinhin bezeichnen ist eigentlich eine Zusammensetzung aus ganz, ganz vielen einzelnen Blüten. Jeder gelbe Strahl am Rand und jeder braune Punkt in der Mitte sind einzelne Blüten. Und aus jeder einzelnen braunen Blüte in der Mitte wird am Ende ein Sonnenblumenkern.
Die Blätter der Sonnenblume stehen entlang des Stängels immer auf Lücke zueinander. Sie sind herzförmig am Rand leicht gezahnt und rau behaart.
Die Sonnenblume ist eine aufrechte, schnell wachsende Pflanze, die unter idealen Bedingungen eine Höhe von 3 m erreichen kann. Klassischerweise schließt jeder dicke Stängel nur mit einer einzigen großen Blüte ab, inzwischen gibt es aber zahlreiche Zuchtformen mit kleineren, dafür aber mit zahlreichen Blüten. Die gesamte Pflanze ist rau behaart und derb.
Verwechselt werden kann die Sonnenblume mit Topinambur, der ebenfalls zur selben Pflanzengattung gehört. Da Topinambur aber ebenfalls fressbar ist, ist diese Verwechslung unproblematisch.