Malve

Heute wollen wir mal ein Pflänzchen zeigen, das optisch sehr schön ist und daher auch viel in Gärten kultiviert wird: die Malve. Malven gibt es in vielen unterschiedlichen Arten und Züchtungen, wild und als Kulturform, da die Blüten aber sehr charakteristisch sind kann mal Malven eigentlich ganz gut an den Knospen, den Blüten selbst und später im Jahr auch den Samen erkennen. Alle einheimischen Malven sind fressbar und können den Schweinenasen verfüttert werden. Zu den Malvengewächsen gehört ebenfalls der Hibiskus, ein Strauch, den vielleicht auch der eine oder andere im Garten hat, auch er ist fressbar. 

Wilde Malven findet man vor allem auf mageren, sonnigen Wiesen, an Wegrändern und Böschungen oder auch an Ackerrändern. Malven gibt es vielfach auch in Gärten, oft verwildern sie von dort aus dann auch und finden sich an Höfen, Wegrändern und Mistplätzen wieder. Malven können gut Sonne vertragen und gelten als Wärmeliebhaber. 


Malven gibt es mit unterschiedlichen Blütenfarben die sich so im Bereich lila, violett, purpur, pink bis hin zu rosa und rosé bewegen. Hibiskus gibt es auch mit weißen Blüten. Malvenblüten können Größen von mehreren Zentimetern erreichen und stehen normalerweise an der Pflanze immer zu mehreren zusammen. Die Blüten der Malven bestehen aus fünf großen dünnen Blütenblättern deren Blattadern oft deutlich hervor treten da sie andersartig eingefärbt sind. So entsteht auf den Blütenblättern ein hübsches Streifenmuster. Die Blütenblätter sind im Kreis angeordnet und in der Mitte steht eine Art Stab hervor, der sehr charakteristisch ist. Dort an diesem Stab kann man die Staubbeutel der Blüte sehen.

 

Unter den farbigen Blütenblättern kann man noch kleine grüne Blättchen erkennen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Blüten öffnen sich nur bei Sonnenschein und die Knospen und auch die verblühten Blüten sind zu einer länglichen Rolle zusammengerollt. Das ist echt schwer zu beschreiben wie das aussieht, auf den Bildern kann man es aber gut erkennen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch die Samenstände der Malven sind sehr typisch. Aus den kleinen grünen Blättchen unter der Blüte wird ein kleines Tütchen geformt in dessen Mitte die Samen, die ringförmig angeordnet sind, reifen.


Malvenblätter haben breite handförmig bis fächerförmig ausgebreitete Blätter, die aus fünf Lappen bestehen. Links oben im Bild sieht man eine besondere Malvenart die von diesem Muster etwas abweicht da die Lappen an sich nochmals geteilt sind. Man kann sich aber auch in diese Form die fünf großen Lappen der anderen Arten hineindenken. Der Blattrand ist leicht gezähnt.

Malven, besonders die Kulturformen im Garten, können unter günstigen Bedingungen eine beachtliche Größe erreichen. 


Malven haben einen aufrechten Wuchs. Im Sommer gipfeln lange Stängel dann schließlich in zahlreichen Blüten die in Gruppen beieinander stehen. Die Pflanze kann locker einen Meter hoch werden. 


Malven sind auch für den menschlichen Verzehr geeignet. Die jungen Blätter kann man in Streifen schneiden und als Salatzutat verwenden. Die Blüten werden gerne als essbare Garnitur für Desserts verwendet. Ansonsten kann man Malven und Hibiskus vor allem als Tee zubereiten. Er gilt als reizlindernd bei Erkältungskrankheiten, Kehlkopfbeschwerden, Heiserkeit und Rachenentzündungen und auch im Verdauungstrakt soll er Gutes tun. Die in den Blättern enthaltenen Schleimstoffe sind gut für die Schleimhäute. Um die Heilwirkung zu erzielen sollte man die Blätter nicht kochen sondern nur kalt einweichen. Malven werden auch im Volksmund als Käsepappel bezeichnet. Der Name hat nichts mit dem Baum Pappel zu tun, sondern bezieht sich auf die käselaibförmigen, ebenfalls schleimhaltigen Samen, aus denen früher Kinderbrei (Papp) zubereitet wurde.
Frische Blättern kann man auch direkt auf entzündete Hautstellen oder auf Insektenstiche geben, wo sie Linderung verschaffen.

Besonders im 16. Jahrhundert hatten Malven einen Boom als Heilpflanze frei nach dem Motto „Malve im Gemüsegarten, lässt den Doktor draußen warten.“.