Die Luzerne (Medicago sativa) ist mit dem Klee verwandt und sieht ihm rein von den Blättern her auch sehr ähnlich. Vielen ist diese Pflanze sicherlich bekannt, da sie in Pellets und Kräutertrockenmischungen oft Verwendung findet. In diesem Zusammenhang hat sie auch ihren Ruf als bedenklich und ungesund erhalten, denn im getrockneten Zustand ist ihr relativer Kalziumgehalt sehr hoch, was die Entstehung von Blasengries und Blasensteinen fördern kann. Es spricht jedoch nichts dagegen, Luzerne als frisches Kraut zu verfüttern, denn im frischen Zustand ist das enthaltene Kalzium längst nicht so konzentriert und Luzerne im guten Gemisch mit Gras und anderen Kräutern vollkommen unbedenklich. Also weg mit den Pellets und ran an die Luzerne auf der Wiese.
Luzerne kommt auf Wiesen und Weiden, sowie an Böschungen vor. Für ihr ausgeprägtes Wurzelsystem braucht sie tiefgründige Böden, kommt dann aber auch gut mit Trockenheit klar. Besonders in Süddeutschland wird Luzerne auch heute noch als Nutzpflanze angebaut und kommt dort auch als verwilderte Form der Kulturpflanze vor.
Die Blüten der Luzerne bestehen aus bis zu 25 kleinen Blütchen von einer Größe zwischen 8 und 12 mm, die zusammen in einem rundlich-ovalen Blütenstand sitzen. Die Blüten sind, je nach Standort, lila-violett bis leicht blau.
Nach der Blüte bildet Luzerne charakteristische Samen, die sichelförmig zusammen gerollt sind.
Die Blätter der Luzerne sind dreiteilig und ähneln sehr einem Kleeblatt. Einziger wesentlicher Unterschied ist, dass das Blättchen in der Mitte kurz gestielt ist, während beim Kleeblatt alle drei kleinen Blättchen direkt am Blattstiel ansetzen. Im Gegensatz zum Klee sind die kleinen Blättchen an der Spitze außerdem nicht vollkommen rund, sondern leicht gezähnt.
Luzerne wird bis zu einen Meter hoch und hat einen aufrechten Wuchs. Im Frühjahr oder nach einem Mähen der Wiese schießen zunächst zarte, saftig grüne junge Triebe (im Foto rechts), die im Laufe der Wachstumsperiode zunehmend derber werden (im Foto links) und viele der bläulich-violetten Blüten tragen.
Luzerne stammt ursprünglich aus Westasien und diente schon im Altertum als Futtergrundlage in der Pferde- und Rinderhaltung. In Deutschland wurde sie im 18. Jahrhundert in der Dreifelderwirtschaft als Ersatz für die Brache eingeführt. Luzerne ist sehr vitamin-, mineralstoff- und eiweißreich, damit stellt es eine sehr gehaltvolle Futterpflanze dar, von der besonders junge Triebe sehr gerne genommen werden. Gleichzeitig muss Luzerne aber langsam angefüttert werden und es sollte nicht zu üppig gefüttert werden.
Es besteht zwar eine gewisse Ähnlichkeit zu anderen Kleeverwandten, aber mit Hilfe der Blüten ist Luzerne eindeutig zu bestimmen. Zudem wäre eine Verwechslung unproblematisch, da auch andere Kleesorten fressbar sind.