Erdbeeren? Moment Erdbeeren, das sind doch diese kleinen leckeren fragilen Früchte, die einem den Frühsommer versüßen, oder? In der Tat, manche meiner felligen Freunde nehmen die roten Früchte gerne als Leckerli. Aber ich muss sagen als echte Kräuterlady bevorzuge ich ja die gesamte Erdbeerpflanze. Ja richtig gehört, auch die Erdbeerblätter sind für uns Meerschweinchen fressbar. Sowohl Blätter der Gartenerdbeere als auch die der Walderdbeere (Fragaria spec.) sind ein Leckerbissen. Vorsicht ist nur bei Pflanzen geboten, die direkt aus dem Gartencenter kommen oder auf einem Erdbeerfeld stehen – sie können stark gedüngt und gespritzt sein, sodass sie so direkt nicht als Meerschweinchenfutter dienen können. Aber auf Erdbeerpflanzen im Wald, aus dem eigenen Garten oder Blumenkasten kann man sich direkt stürzen.
Der eigene Garten, Balkonkasten oder Blumenkübel können der Standort der Erdbeere sein. Walderdbeeren kann man ebenfalls im eigenen Garten anpflanzen. In der freien Natur findet man Walderdbeeren auf Waldlichtungen, an Kahlschlägen, Waldrändern und Böschungen mit nährstoffreichen Lehmböden.
Erdbeeren haben kleine weiße Blüten mit einem gelblichen Inneren. Je nach Pflanze fällt der Kranz aus grünen Blättern unter den Blüten unterschiedlich groß aus.
Fallen die weißen Blütenblätter ab, wenn die Blüten verblühen, bleibt die grüne Blütenhülle zurück und in der Mitte ein Knubbel, aus dem dann die Erdbeere als Frucht heran wächst. Erdbeeren enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe.
Die Blätter der Erdbeere sind dreizählig, dies bedeutet, dass jedes Blatt aus drei einzelnen Blättern besteht, die etwa so wie bei einem Kleeblatt angeordnet sind. Die Teilblätter sind insgesamt aber sehr viel größer als Kleeblätter, am Rand gezähnt und haben eine deutliche Blattnervatur. Die Blätter sind sehr gerbstoffhaltig und lindern als Tee Entzündungen der Mundschleimhaut und des Rachens sowie Durchfall.
Erdbeeren werden 5 bis 20 cm groß und bilden lange Ausläufer, an denen sich Jungpflanzen bilden, die erneut wurzeln. So kann sich die Erdbeere vegetativ ausbreiten und vermehren.
Archäologische Funde deuten darauf hin, dass die Erdbeere schon in der Steinzeit bekannt war. Aus dem Mittelalter sind Flächen, auf denen kleine Walderdbeeren kultiviert wurden, erwiesen. Nur die Größe der Frucht konnte man nicht beeinflussen bis man in der Neuen Welt größerfruchtige wilde Arten fand.
Die „echte“ Erdbeere kann man leicht mit der Scheinerdbeere - Potentilla indica - verwechseln. Diese Pflanze stammt ursprünglich aus Südostasien und wurde zu uns nach Mitteleuropa als Zierpflanze gebracht. Stellenweise ist sie verwildert und sieht „unserer“ Erdbeere zum Verwechseln ähnlich, wenn man nur die Blätter betrachtet. Die Blüten sind jedoch gelb und die Früchte unterscheiden sich auch leicht von denen der Walderdbeere in der Anordnung der kleinen Blättchen die unterhalb der Erdbeere stehen. Die Verwechslung von Erdbeere und Scheinerdbeere ist jedoch nicht problematisch, da auch die Scheinerdbeere fressbar und nicht giftig ist. Die Frucht schmeckt bloß nicht lecker nach Erdbeere. Die Scheinerdbeere gehört zu den Fingerkräutern, die auch leckeres Meerschweinchenfutter sind, von daher braucht sich keiner fürchten, dass ihm aus Versehen eine Scheinerdbeere statt einer Walderdbeere im Sammelkorb landet, das wäre auch nicht schlimm.